Lecture
Friday, Dec 12, 2003, 4:15 PM

Stephen Greenblatt

The Death of Hamnet and the Making of Hamlet

Shakespeares einziger Sohn Hamnet starb 1596 im Alter von elf Jahren. Es ist oft bemerkt worden, dass dieser Tod offenbar wenig oder keine Wirkung auf den Dramatiker Shakespeare hatte, der in den folgenden Jahren einige seiner heitersten Komödien schrieb. Meine These ist jedoch, dass es in seinen Werken Beweise gibt für eine starke Reaktion, die zwar verzögert und halb verborgen, aber deswegen nicht weniger tiefgreifend, weitreichend und leidenschaftlich ist. Mein Hauptbeispiel wird der “Hamlet” aus dem Jahr 1601 sein – der Anklang im Namen kommt nicht von ungefähr -, aber ich werde außerdem kurz einige andere Dramen diskutieren, darunter “King Lear” und “Othello”.

Geboren 1943 in Cambridge/Mass. Studium in Yale (PhD 1969), Fulbright Stipendiat in Cambridge. 1969 – 1997 Professor am Department of English der University of California, Berkeley. Seitdem Cogan University Professor of the Humanities in Harvard. Zahlreiche Gastprofessuren, u.a. in Oxford, Paris, Harvard und Florenz. 1996/97 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Gründer der Zeitschrift Representations, Herausgeber von The Norton Shakespeare und Mitherausgeber von The Norton Anthology of English Literature. Gewinner des Erasmus Institute Book Prize 2002. Ausgewählte Publikationen:

* Marvelous Possessions. The Wonder of the New World, Oxford 1992.
* Renaissance Self-Fashioning. From More to Shakespeare, Chicago 1993.
* Shakespearean Negotiations. The Circulation of Social Energy in Renaissance England, Oxford 1997.
* Hamlet in Purgatory, Princeton 2001.