Vortrag
Mittwoch, 15.6.2011, 19h

Krzysztof Pomian

Professor emer. of History, Nicolaus Copernicus University, Toruń; Director, Museum of Europe, Brussels; z.Zt. Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin

On Time

Gesprächsleitung: Priv.-Doz. Dr. Daniel Schönpflug, Berlin

Es gibt vier Umgangsweisen mit der Zeit: die Zeitmessung (Chronometrie), die Feststellung von Zeitpunkten (Chronologie), die Beschreibung des Geschehens in der Zeit (Chronographie) und die Versuche, das Wesen der Zeit geistig zu erfassen (Chronosophie). Im Vortrag werden diese vier Umgangsweisen mit der Zeit – es scheint keine anderen zu geben – auf folgende Fragen hin untersucht: Beziehen sich diese Zeitbegriffe auf verschiedene Weise auf ihren Gegenstand? Und wenn dem so ist, warum belegen wir diese Zeit-Formen alle mit demselben Ausdruck? Sollten sie sich aber auf dasselbe beziehen, wieso unterscheiden wir dann diese vier Umgangsweisen? – Die Antworten auf diese Fragen können zu einem Verständnis von Zeit beitragen, das einige der mit den unterschiedlichen Ansichten über Zeit einhergehende Paradoxien auflöst.

Der Philosoph und Kulturhistoriker Krzysztof Pomian ist Forschungsdirektor em. am Centre National de la Recherché Scientifique (CNRS), Paris, und Prof. em. für Kulturgeschichte an der Nicolaus-Copernicus-Universität, Thorn. Er veröffentlichte u.a.: L’Ordre du Temps (1984); L’Europe et ses nations (1990); Des saintes reliques à l’art moderne. Venise-Chicago, XIIe-XXème siècle (2003); Ibn Khaldûn au prisme de l’Occident (2006). Auf deutsch erschien: Europa und seine Nationen (1990); Der Ursprung des Museums. Vom Sammeln (2001).

Der Historiker Daniel Schönpflug ist Privatdozent am Friedrich-Meinecke-Institut der FU Berlin und Stellvertretender Direktor des Centre Marc Bloch, Berlin.

Veranstaltung in englischer Sprache