Vortrag
Mittwoch, 22.6.2005, 20h
Wissenschaftskolleg zu Berlin, Walloststr. 19, Berlin-Grunewald

Anthony Grafton

Dodge Professor of History, Princeton University

History and Eschatology

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Susan Neiman, Potsdam

Drei historische Augenblicke können die langwierigen und verschlungenen Beziehungen zwischen dem historischen Denken und den eschatologischen Visionen am besten beleuchten: die Zeit des Frühchristentums, die Reformation und das 19. Jahrhundert. In allen drei Fällen lässt sich auf unterschiedliche Weise studieren, wie die Visionen vom Ende der Geschichte in die Muster der Geschichtsschreibung eindrangen und diese überformten. Die Begegnungen zwischen Geschichte und Eschatologie verliefen stets auf mehreren Ebenen, waren gewaltsam und intellektuell produktiv – häufig in unvorhersehbarer Weise.

Anthony Grafton, geboren 1950, lehrt Geschichte an der Princeton University und war 1993/94 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Auf deutsch liegen vor: Fälscher und Kritiker (1991); Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote (1995); Cardanos Kosmos. Die Welten und Werke eines Renaissance-Astrologen (1999); Leon Batista Alberti. Baumeister der Renaissance (2002); als Herausgeber (zus. Mit Moshe Idel): Der Magus. Seine Ursprünge und seine Geschichte in verschiedenen Kulturen (2001).

Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Wissenschaftskollegs zu Berlin mit dem Einstein Forum