Lecture
Thursday, Nov 21, 2019, 3:30 PM

Herbert Kopp-Oberstebrink

Berlin

Gesten radikalen Willens. Taubes im Netzwerk um Carl Schmitt

Der Vortrag thematisiert die intellektuelle Beziehung von Jacob Taubes zu Carl Schmitt auf dem Umweg über sein Verhältnis zum Netzwerk der Schmitt-Schüler und -Anhänger. Was anfänglich lediglich als Strategie der Annäherung an den „Meister“ dieses Kreises erscheint, erweist sich bei näherem Hinsehen als Aufbau intellektueller Beziehungen. Der Vortrag geht von der These aus, dass auf dem Weg über diese intellektuellen Konstellationen Aufschlüsse über die Frage nach der Attraktion gegeben werden, die Schmitt auf Taubes ausgeübt hat.

Herbert Kopp-Oberstebrink studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Stuttgart, Tübingen und Berlin und promovierte zur Wissenschafts- und Philoso-phiegeschichtsschreibung Ernst Cassirers. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Humboldt Universität zu Berlin und am Institut für Kul-turwissenschaft der Universität Leipzig und war von 2008 bis 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung im Bereich Theorie-geschichte in den Projekten Poetologie und jüdische Philosophie und Jacob Taubes im Kontext. Religionsphilosophie in Deutschland nach 1945. Er veröffentlichte unter anderem eine Edition des Briefwechsels zwischen Jacob Taubes und Carl Schmitt (2012, zus. mit Martin Treml), des Briefwechsels zwischen Jacob Taubes und Hans Blumenberg (2013, zusammen mit Martin Treml) und den Band Jacob Taubes: Apokalypse und Politik. Aufsätze, Kritiken und kleinere Schriften (2017, zusammen mit Martin Treml). Seine Arbeitsschwerpunkte sind Edition, Geschichte und Theorie der Geistes- und Kulturwissenschaften, Theoriegeschichte der Bundesrepublik bis 1989 sowie Theorie und Geschichte des Archivs.