Vortrag
Donnerstag, 8.1.2004, 19:00h

Amitai Etzioni

Professor of Sociology, George Washington University, Washington, D.C.

Beyond Relativism

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Susan Neiman, Potsdam

Auf welcher Grundlage beurteilen wir eigentlich Menschen aus anderen Kulturen? Lange Zeit waren sie im Selbstverständnis des Westens Barbaren, denen Zivilisation und Moral gebracht werden mussten. Mittlerweile hat sich das Bild grundlegend gewandelt. Die Kritik an der vermeintlichen Überlegenheit des Westens führte zu einem Relativismus, dem zufolge man die anderen überhaupt nicht beurteilen dürfe. Allerdings besitzt jeder Mensch eine moralische Gesinnung, mit der er zwischen guten und schlechten oder bösen Verhalten unterscheidet. Es stellt sich daher die Frage, unter welchen Voraussetzungen solche Unterscheidungen gerechtfertigt erscheinen. Zentraler Gegenstand des Vortrags ist neben der kritischen Erörterung schwächerer Antworten die Diskussion der doch recht stattlichen Anzahl selbstevidenter Wahrheiten.


Amitai Etzioni
unterrichtete zwanzig Jahre Soziologie an der Columbia University in New York und von 1987-1989 an der Harvard Business School. 1980 wurde er zum Professor an der George Washington University ernannt. Viele seiner z.T. mit Preisen ausgezeichneten und in viele Sprachen übersetzten Bücher liegen auch auf deutsch vor, u. a.: Die Entdeckung des Gemeinwesens (1995); Die faire Gesellschaft. Jenseits von Sozialismus und Kapitalismus (1996); Die Verantwortungsgesellschaft (1997); Jeder nur sich selbst der Nächste? (2001). 2003 erschien die Autobiographie My Brother’s Keeper: A Memoir and a Message.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Irmgard Coninx Stiftung