Podiumsdiskussion
Donnerstag, 24.6.2010, 19h

Katha Pollit, Christina von Braun

21st Century Feminism

Perspectives from New York and Berlin

Der Feminismus hat alle Versuche, ihn für überflüssig zu erklären, überlebt. Aber kann man von gemeinsamen feministischen Zielen sprechen – selbst innerhalb westlicher Kulturen wie Deutschland und den USA? Wie stehen Feministinnen beider Länder zu traditionellen Fragen der Mutterschaft, Abtreibung, dem sexuellen Missbrauch? Wie wird heute das Selbstbild der Frauen von den Medien beeinflusst? Welche Rolle spielt die Sprache? Wie unterschiedlich sind die Welten der Frauen – und der Männer – in den USA und Deutschland?

Die feministische Autorin Katha Pollitt gilt als eine der führenden linken Intellektuellen in den USA. Sie studierte in Harvard und an der Columbia University und arbeitete danach als Dozentin an verschiedenen Hochschulen. Sie ist Autorin von Gedichten und kritischen Essays. Letztere erscheinen regelmäßig in renommierten Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem in der New York Times, Washington Post, New Yorker und Harper’s Magazine. Seit 1980 hat sie eine eigene Kolumne „Subject to Debate“ in der Wochenzeitung The Nation. Viele ihrer kritischen Beiträge wurden auch in Buchform veröffentlicht, so zum Beispiel in: Reasonable Creatures: Essays on Women and Feminism (1994); Subject to Debate: Sense and Dissents on Women, Politics and Culture (2001) und zuletzt erschienen: Virginity or Death! And Other Social and Political Issues of Our Time (2009). Katha Pollitts Gedichte, für die sie mehrere Auszeichnungen erhielt, finden sich in Antarctic Traveller (1982) und The Mind-Body Problem (2009).
 
Professorin Christina von Braun ist Kulturtheoretikerin, Autorin und Filmemacherin. Sie studierte in den USA und Deutschland. Von 1969 bis 1981 war sie in Paris als freischaffende Autorin und Filmemacherin tätig. Von 1991 bis 1993 war sie als Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und seit 1994 ist sie Professorin für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort gründete sie den Studiengang Gender Studies; sie ist Sprecherin des Graduiertenkollegs “Geschlecht als Wissenskategorie”. Christina von Braun hat ca. fünfzig Filmdokumentationen und Fernsehspiele zu kulturhistorischen Themen produziert. Sie hat zahlreiche Bücher und Aufsätze über das Wechselverhältnis von Geistesgeschichte und Körpergeschichte geschrieben. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Themen Gender, Medien, Religion und Moderne, Säkularisierung und die Geschichte des Antisemitismus. Das Buch Verschleierte Wirklichkeit. Die Frau, der Islam und der Westen, das Christina von Braun gemeinsam mit Bettina Mathes geschrieben hat, wurde als Bestes Wissenschaftsbuch 2008 mit dem Preis des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet.

Veranstaltung in englischer Sprache