Tagung
Freitag, 3.12. – Samstag, 4.12.2010

Talking Brains. Problems and Perspectives of the Neurosciences

Zwanzig Jahre nach Ausrufung einer ‚Epoche des Gehirns’ ist es hohe Zeit, eine Bilanz zu ziehen, Rückschau zu halten und Vorschau zu wagen. Haben sich die Hoffnungen vieler Neurowissenschaften auf einen Paradigmenwechsel bei der Erforschung des Menschen erfüllt? Oder behalten die Kritiker Recht, wenn sie die Neurowissenschaften als einen „Hype“ abtun, der in naher Zukunft zu Ende gehen sollte? – Statt in überzogene Grundsatzdebatten einzustimmen, sollten die Fragen nüchtern gestellt, Probleme genau benannt und in Ruhe und mit Sachkompetenz diskutiert werden, etwa: Welche wissenschaftlichen Erträge haben die Neurowissenschaft bisher konkret eingefahren, welche Ziele hingegen verfehlt oder zumindest noch nicht erreicht? Hat sie die wissenschaftlichen Vorstellungen von unserer personalen und kollektiven Identität wirklich grundlegend verändert? Hat sie Nachbardisziplinen wie Medizin und Biologie, aber auch Kultur- und Geisteswissenschaften wie Philosophie, Psychologie, Jurisprudenz und Ökonomie, zu einer Neuausrichtung gezwungen? Und, nicht zuletzt: Wo könnten die Neurowissenschaften in, sagen wir, zwanzig Jahren stehen?

Konzeption: Matthias Kroß, Potsdam
Teilnehmer: Cornelius Borck, Lübeck; Ray Dolan, London; Kai Fehse, München; Michael Hagner, Zürich; Ewa Hess und Hennric Jokeit, Zürich; Jürgen Kaube, Frankfurt a.M.; Laurence J. Kirmayer, Montreal; Kenan Malik, London; Raymond Tallis, London; Fernando Vidal, Berlin; Nikolas Rose, London; Angelica Staniloiu, Bielefeld

Veranstaltung in englischer Sprache