Vortrag
Dienstag, 28.2.2017, 18h

Daniel Martin Feige

Professor für Philosophie und Ästhetik in der Fachgruppe Design, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Zwischen den Künsten. Entgrenzung und Rekonstitution in der Musik

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Georg W. Bertram, Berlin

Das Nachdenken über ästhetische Fragen ist seit der Antike geprägt von Versuchen, die Unterschiedenheit wie Einheit der Künste zusammenzudenken. Von Konzepten wie demjenigen der Ekphrasis, das im engeren Sinne eine ästhetische Beschreibung von Werken der bildenden Kunst meint, über den Begriff der Paragone, der den Wettstreit der Künste benennt, bis zu den vielfältigen Entwürfen eines Systems der Künste im Deutschen Idealismus und jüngsten symboltheoretischen Explikationen liegen verschiedenste Versuche vor, eine entsprechende Einheit wie Unterschiedenheit theoretisch zu fassen. Ausgehend von jüngeren Entwicklungen in der Neuen Musik und dem Jazz schlägt der Vortrag vor, die Künste zugleich als kategorial unterschieden zu verstehen wie gegeneinander geöffnet. Diese scheinbar paradoxe These lässt sich dann verteidigen, wenn das einzelne Kunstwerk als der Ort verstanden wird, an dem das Verhältnis der Künste jeweils neu ausgehandelt wird. Die Entwicklungen in der Neuen Musik und dem Jazz wären damit kein Sonderfall, sondern in ihnen würde vielmehr die je schon sich vollziehende Aushandlungsdynamik explizit.

Prof. Dr. Daniel Martin Feige lehrt Philosophie und Ästhetik unter besonderer Berücksichtigung des Designs an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Er studierte zunächst Jazzpiano, dann Philosophie, Germanistik und Psychologie; nach der Promotion wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ an der FU Berlin. Monographien: Kunst als Selbstverständigung (2012); Philosophie des Jazz (2014); Computerspiele. Eine Ästhetik (2015); Design. Eine philosophische Analyse (erscheint 2018).

Im Anschluss:

20 Uhr Konzert

Street Music

 

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Kammerakademie Potsdam

 

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