Heiko Christians, Thomas Macho
Weihnachten – Ein Fest der Liebe?
Kaum ein Ereignis ist in unserem Festkalender so bedeutend wie das Weihnachtsfest. Dabei sind im Laufe der Jahrhunderte die religiösen Ursprünge dieses Fests immer mehr verblasst. Im Zentrum steht vielmehr eine Feier der familiären Liebe. Wie nirgends sonst werden hier unsere Vorstellungen von Intimität verhandelt – im Negativen wie im Positiven. Mancher flieht vor dem Fest, sei es weil er niemanden hat, mit dem er es feiern kann, sei es aber auch, weil er es als Gefühlskitsch empfindet.
Im Grunde kann man aber nicht wirklich entfliehen, denn mindestens so wichtig wie das Fest selbst ist die Vorbereitungszeit darauf. In den Läden beginnt Weihnachten inzwischen schon im Oktober, Ende November werden die Straßen und Plätze geschmückt, und im Dezember laufen dann die Radio- und Fernsehkanäle heiß. Weihnachten ist daher auch im Kino schon so lange ein Thema wie es den Film gibt. Hier werden unsere Gefühle geformt und herausgefordert. Hier wird das Fest aber auch zum Anlass genommen, um anderes zu verhandeln: Das Politische und das Persönliche treffen aufeinander.
Heiko Christians ist Professor für Medienkulturgeschichte an der Universität Potsdam.
Thomas Macho ist Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Im Anschluss: Hundert Jahre Deutsche Weihnacht. Ein Querschnitt in Kurzfilmen
Es werden fünf kurze Filme gezeigt, in denen sich die deutsche Weihnachten seit der Frühzeit des Films bis in die jüngere Vergangenheit unter verschiedenen Aspekten zeigt. (Eintritt 6/5 Euro)
Eine Veranstaltung im Rahmen des Forums Neuer Markt