Shaun Gallagher
The Sky is not Limited. Wonder and Awe in Outer Space
Fast alle Astronauten berichten von dem Gefühl des Erhabenen und Wunderbaren während ihres Raumflugs. Um dieses Gefühl auf seine neuro-philosophischen Implikationen hin genauer zu untersuchen, simulierten wir erdnahe Raumflugbedingungen im Labor und nahmen bei 110 Versuchspersonen mittels EEG, fNIR und ECG physiologische und neurophysiologische Werte ab, gefolgt von Interviews und ausführlichen Fragebögen, die uns Aufschluss über kognitive und kulturelle Faktoren geben sollten. Im Ergebnis konnten wir bei unseren Probanden signifikante Modulationen von Alpha-Rhythmen in verschiedenen Hirnregionen registrieren und somit zeigen, dass unser Forschungsverfahren – eine Version der Neurophänomenologie – die Idee einer nicht-reduktionistischen Kognitionswissenschaft stützt.
Prof. Dr. Shaun Gallagher forscht vor allem auf den Gebieten der sozialen Kognition und Philosophie des Embodiment, der Agency-Theorie und der Psychopathologie. Seit 2011 Professor an der Universität Memphis; seit 2014 Professorial Fellow der Universität Wollongong (Australien); 2012 Anneliese Maier-Forschungspreisträger der Humboldt-Stiftung. Sein Buch How the Body Shapes the Mind (2005, ²2011) gilt als einer der wichtigsten Beiträge zur Philosophie des Embodiments. Weitere Publikationen: Phenomenology (2012); mit Dan Zahavi: The Phenomenological Mind (2008, ²2012); als Hg.: The Oxford Handbook of the Self (2011); mit D. Schmicking: Handbook of Phenomenology and Cognitive Science (2010).
Prof. Dr. Michael Pauen lehrt Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist akademischer Direktor der Berlin School of Mind and Brain.