Wolfgang Prinz
Subjekte sind Artefakte
Vor dem Hintergrund der Unterscheidung zwischen Naturtatsachen und Artefakten erscheint die These verfehlt, Bewusstsein und Subjektivität als Naturtatsache zu verstehen. Subjektivität ist vielmehr ein soziales Artefakt, das in sozialen Praktiken und Diskursen erzeugt wird. Im Vortrag werden einige Argumente zur Stützung dieser These diskutiert und wird ein Forschungsprogramm zur Untersuchung der kognitiven Mechanismen skizziert, die der kollektiven Verfertigung individueller Subjektivität zu Grunde liegen.
Wolfgang Prinz studierte Psychologie, Philosophie und Zoologie an der Universität Münster und war seit 1990 Direktor am Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung in München (seit Anfang 2004 Max Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig). 1993 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wahrnehmung, Handlung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Interdisziplinären Zentrum für Kognitive Studien, Universität Potsdam, im Rahmen der Einstein Forum-Reihe „Vom Selbstverständnis der Naturwissenschaften“