Vortrag
Samstag, 13.12.2008, 10h

Elke Buhr

Autorin, Berlin

Rage Hard! Heavy Metal, Punk und Co. Zorn in der Popkultur

»Fuck you, I won’t do what they tell me!« – unzählige Male wird diese Zeile wiederholt, und seit gut 15 Jahren schleudern junge Leute auf dunklen Tanzflächen ihre Köpfe dazu wütend vor und zurück. »Killing in the name of« heißt der Hit, und die Band, die die trotzige Weigerung herausschreit, heißt Rage Against the Machine. Zorn gegen die Maschinerie, Zorn gegen das System, das ist eine der zentralen Kategorien der populären Musik – und die Popkultur ihrerseits ein System zur kulturellen Kodifizierung dieses Affekts, vom Rock’n Roll der Fünfziger über den Punk bis zur aktuellen Hip Hop- und Heavy Metal-Kultur. Der Beitrag untersucht, welche Ausdrucksformen der vermeintlich authentische Affekt des Zorns in den schwarzen und weißen Popkulturen seit den fünfziger Jahren findet, wie er dabei einerseits künstlerisch produktiv gemacht und andererseits kommerzialisiert und auf gut konsumierbare Drei-Minuten-Dreißig-Formate gestutzt wird.

Elke Buhr, geb. 1971 in Bochum, hat Germanistik und Journalistik in Bochum, Dortmund und Bologna studiert. Sie hat beim Westdeutschen Rundfunk volontiert und war als Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Rundschau für Kunst und Popmusik verantwortlich. Seit 2005 lebt sie in Berlin und arbeitet als freie Autorin für die Frankfurter Rundschau, DIE ZEIT, ART sowie verschiedene ARD-Anstalten. Neueste Veröffentlichung: »Express yourself – Moderner Feminismus«, in: Kerstin und Sandra Grether (Hg.) Madonna und wir (2008).