Permaculture, or the Art of Reinhabiting


Onlineveranstaltung
Mittwoch, 9.6.2021, 19:00h

Laura Centemeri

Chargée de recherche, CNRS / CEMS, Paris

Permaculture, or the Art of Reinhabiting

Gesprächsleitung: Mischa Gabowitsch, Potsdam

Die Ökologiebewegung verfährt oft so, als sei die aktuelle Umweltkrise Resultat zufälliger, systemexterner Entwicklungen. Doch die tieferen Gründe für die fortschreitende Zerstörung von Umwelt und Gesellschaft liegen im Wesen der Wachstumslogik und der kapitalistischen Akkumulation. Was würde es für den Umweltschutz bedeuten, diese Tatsache wirklich ernst zu nehmen?
In einer Welt, deren Alltag von sozialen und ökologischen Zerstörungsprozessen bestimmt wird, kann das Engagement für die Umwelt sich nicht darauf beschränken, Ausbeutung anzuprangern und natürliche Milieus sowie menschliche Gemeinschaften davor zu schützen. Es muss auch aktive ökologische Fürsorge praktizieren. Ausgehend von ihrer Forschung in Italien präsentiert Laura Centemeri die Permakultur als Beispiel für eine Umweltbewegung, die eine solche ökologische Fürsorge praktiziert, indem sie eine Kunst des Neu- oder Wiederbewohnens des eigenen Milieus entwickelt. Centemeri stellt den Begriff der Fürsorge als Ausdruck reflexiven ökologischen Handelns dar und erörtert die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, die dies mit sich bringt.

Laura Centemeri ist Chargée de recherche in Umweltsoziologie am französischen Centre national de la recherche scientifique (CNRS) und Mitglied des Zentrums für die Erforschung sozialer Bewegungen (CEMS) an der Pariser Hochschule für Sozialwissenschaften (EHESS). Zu ihren aktuellen Forschungsinteressen gehören die Soziologie der Wertigkeit und der Bewertung, das Umweltbewusstsein im Alltag und der nachhaltige Materialismus, insbesondere die Permakultur-Bewegung, sowie die Soziologie der Reparatur und der Umweltkatastrophen. Ihre jüngste Buchveröffentlichung ist La permaculture ou l’art de réhabiter (2019).

Veranstaltung in englischer Sprache