Michael Ignatieff
On Consolation
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Wenn wir eine Niederlage erleiden oder einen geliebten Menschen verlieren, auch angesichts einer allgemeinen Katastrophe – einem Krieg, einer Hungersnot, einer Pandemie –, gehen wir auf die Suche nach Trost. Worte des Trosts zu finden, war einst die Aufgabe von Priestern oder Philosophen. Heute sind diese Worte fast vergessen, die Orte, an denen Trost gespendet wurde, stehen häufig leer. Statt auf die Botschaften religiöser Texte verlassen wir uns seit dem 16. Jahrhundert lieber auf die Wissenschaft, auf Ideologien oder auf therapeutische Angebote.
Wie aber trösten wir einander und uns selbst im Zeitalter des Unglaubens? In seinem neuen Buch Über den Trost in dunklen Zeiten erweckt Michael Ignatieff eine Reihe von Beispielen aus der Literatur, den Bildenden Künsten und der Musik wieder zum Leben – vom Buch Hiob und den Psalmen über El Greco und Gustav Mahler bis zu Albert Camus, Anna Achmatowa und Primo Levi oder Václav Havel. Wie sind Männer und Frauen in großer Not über die Zeiten in Kontakt miteinander getreten, um Hoffnung und Stärke zurückzugewinnen und den Mut zu finden, ihrem Schicksal und ihrer Bestimmung furchtlos weiter zu folgen? Ignatieff übersetzt ihre Geschichten in die Gegenwart, damit wir in ihnen Vorbilder finden können, um die Unsicherheiten und Ängste des 21. Jahrhunderts zu bannen.
Michael Ignatieff schreibt seit Mitte der 1970er-Jahre literarische und nicht-literarische Texte: Romane und Theaterstücke ebenso wie politische Reportagen oder historisch-philosophische Reflexionen und Essays. In seinen zahlreichen Büchern widmet er sich immer wieder den Menschenrechten und Fragen einer universalistischen Moral, dem Liberalismus als einer politischen Theorie und dem Ringen um eine liberale und demokratische Gesellschaft.
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