Barbara Ehrenreich
Nickel and Dimed
On (Not) Getting By in America
Vormals führende Industrienationen dieser Welt entwickeln sich zu Dienstleistungsgesellschaften, und es wird kaum noch bezweifelt, dass dies so nötig wie unumgänglich ist. Ohne Anpassungen der Arbeitsmärkte wird dieser Strukturwandel indes nicht funktionieren können. Doch behaupten Optimisten, dass all dies auch ohne Massenarbeitslosigkeit zu bewerkstelligen sei und verweisen auf das US-amerikanische “Jobwunder” der letzten zwei Jahrzehnte, um Vorbehalte und Ängste abzubauen.
Mit Beschäftigungsstatistiken dürften sich individuelle Erfahrungen allerdings nur unzureichend erfassen lassen. Wie lebt es sich tatsächlich im Niedriglohnsektor der Dienstleistungsgesellschaft USA? Barbara Ehrenreich ist in die Welt des “Jobwunders” eingetaucht, hat im Selbstversuch als ungelernte Arbeitskraft die Realität der Vollbeschäftigung getestet. Hierfür zog sie in die Billig-Motels von Maine und Tennessee und die Trailer-Parks von Florida, um sich als Fabrikarbeiterin, Kellnerin, Putzfrau und Altenpflegerin zu verdingen. Ihr Erfahrungsbericht ist zutiefst schockierend. Die unzumutbaren Arbeitsbedingungen, die Flut von Demütigungen und die erstickende Armut von Abermillionen Amerikanern bedeuten für Ehrenreich nicht nur einen nationalen Notstand, sondern vielmehr die Gefährdung von Freiheit und Gleichheit als zentrale Werte des amerikanischen Gemeinwesens.
Die studierte Chemikerin, Physikerin und Molekularbiologin Barbara Ehrenreich zählt zu den bekanntesten Publizistinnen Amerikas. Ihre Essays und Reportagen erscheinen regelmäßig im New York Times Magazine, Harper’s, Esquire, Vogue, und dem Wallstreet Journal. Von ihren Büchern liegen in deutscher Übersetzung Angst vor dem Absturz. Das Dilemma der Mittelklasse (1992), Blutrituale. Ursprung und Geschichte der Lust am Krieg (1997) und Arbeit poor (2001) vor. In Kürze erscheint qualifiziert & arbeitslos.
Gefördert durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin und dem Tagesspiegel sowie mit Unterstützung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin