Shalini Randeria
Neoliberalismus vor Gericht. Die Suche nach sozialer Gerechtigkeit in Indien
An den Folgen der neoliberalen Wirtschaftspolitik in Indien scheiden sich die Geister. Sie hat zweifelsohne zu hohem Wirtschaftswachstum geführt, aber auch zur Zwangsumsiedlung und Enteignung von Millionen von Bauern und Slumbewohnern. Auf der Grundlage von intensiven Feldforschungen in ländlichen wie städtischen Teilen des Landes bespricht Shalini Randeria die Klagen solcher Betroffener vor nationalen wie internationalen Gerichten gegen den indischen Staat, gegen multinationale Konzerne wie Monsanto oder transnational operierende indische Firmen. Darüber hinaus analysiert sie die Suche nach sozialer Gerechtigkeit in einer zunehmend ungleichen Gesellschaft und untersucht die Strategien des Staates, der sich listig aus der Verantwortung stiehlt.
Shalini Randeria ist Rektorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen in Wien und Professorin für Sozialanthropologie und Soziologie am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf, wo sie auch das Albert Hirschman Centre on Democracy leitet. Zu ihren Forschungsinteressen gehören die Anthropologie von Recht, Staat und Politik, Bevölkerungsverdrängung und Privatisierung von Gemeinschaftseigentum sowie Zivilgesellschaft und soziale Bewegungen. Zu ihren neueren Buchveröffentlichungen gehören Border Crossings: Grenzverschiebungen und Grenzüberschreitungen in einer globalen Welt (2016), Anthropology Now and Next (2014), Jenseits des Eurozentrismus: Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften (2. Auflage 2013) und Vom Imperialismus zum Empire: Nicht-westliche Perspektiven auf Globalisierung (2009).
Prof. Dr. Philipp Dann ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung an der Humboldt-Universität zu Berlin.