Sebastian Klotz
Naturlyrik in der Musik der Gegenwart
Die Neue Musik der Gegenwart kann bezüglich ihrer Maximen, Ausdrucksformen und Stilistiken kaum auf einen Nenner gebracht werden. Jedoch scheint ein vielschichtig angelegter Bezug zur Natur eine Gemeinsamkeit dazustellen. Der Vortrag möchte ausloten, wie dieser Naturbezug motiviert ist und in welcher Form er greifbar wird. Einerseits ist die durch die Romantik geprägte Naturwahrnehmung, für die das Medium Musik eine Schlüsselrolle innehatte, nach wie vor präsent. Andererseits ist zu spüren, dass sich die Natur selbst und unser Blick auf die Natur stark verändert haben. Neueren Theorien zufolge ist die strikte Trennung Natur und Kultur eine Fiktion, eine ideologisch begründete Grenzziehung. Das wirft die Frage auf, in welcher Weise die Musik zu einem wichtigen Schauplatz der Aushandlung des Verhältnisses von Natur und Kultur wird. Anstelle von musikalischen Naturbeschreibungen würde sich die Perspektive verschieben: Komponieren könnte nun als eine bestimmte Form musikalischen Verhaltens in und gegenüber der Natur betrachtet werden. Die Thematik der Weissen Nächte ist dabei ein geeigneter Aufhänger, um diese verschiedenen musikalischen Lesarten von Natur darzustellen.
Im Anschluss:
20 Uhr Konzert
Weiße Nächte
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Kammerakademie Potsdam