Prof. Dr. em. Gisela Trommsdorff
Lassen sich Emotionen zähmen? Selbst- und Emotionsregulation als Aspekte kultureller Sozialisation
Gesprächsleitung: Prof. Dr. Birgitt Röttger-Rössler, Berlin
Welche Rolle spielt die Selbstregulation für die Persönlichkeitsentwicklung im Lebenslauf, vor allem auch die Verhaltens- und Emotionsregulation, z. B. beim Erleben und im Ausdruck von Gefühlen in emotional bedeutsamen Situationen? Welche relevanten Entwicklungsbedingungen gibt es für die Selbstregulation? Nach generellen Überlegungen zu diesen Fragen, wird, um eine ethnozentrische Perspektive zu vermeiden, der Blick über unsere eigene hinaus auch auf andere Kulturen geworfen und gefragt, ob dort Werthaltungen und Sozialisationsbedingungen für die Selbstregulation vorherrschen, die sich von unseren unterscheiden? Und wenn ja: Wie werden sie im Sozialisationsprozess vermittelt? Dazu geht Gisela Trommsdorff auf ihre eigenen kulturvergleichenden Untersuchungen ein. Abschließend soll deutlich werden, dass und wie implizite und explizite kulturspezifische Werthaltungen die am Sozialisationsprozess beteiligten Personen bei der Vermittlung und Entwicklung von Selbstregulation beeinflussen.
Gisela Trommsdorff war bis 2007 Professorin für Entwicklungspsychologie und Kulturvergleich an der Universität Konstanz, wo sie auch weiterhin die gleichnamige Arbeitsgruppe leitet; seit 2007 ist sie u.a. Forschungsprofessorin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin. Publikationen u.a. Values, Religion, and Culture in Adolescent Development (Mithrsg., 2012); Enzyklopädie der Psychologie: Kulturvergleichende Psychologie. Bd. 1-3 (Mithrsg. 2007).