Corey Robin
Language of Fear. National Security in the 20th Century
Während die meisten Analytiker der politischen Angst ihre Aufmerksamkeit auf Ideologien wie den Marxismus oder Faschismus konzentrieren, haben nur wenige der Bedeutung der nationalen Sicherheit als Überträger und Anzeichen der Furcht Beachtung geschenkt. Dennoch gibt es keine einflussreichere oder wirkmächtigere öffentliche Sprache der Angst in der Moderne als die der nationalen Sicherheit. Anhand einiger zentraler politischer Theoretiker der Moderne und einiger ausgewählter Beispiele aus der amerikanischen Geschichte lässt sich zeigen, wie die Belange nationaler Sicherheit Furcht im politischen Leben verpacken und sich nutzbar machen. Außerdem wird sichtbar werden, wie die Sprache der Sicherheit eine wirkungsvolle Sprache der Angst ist (die besonders die politische Elite anspricht), weil sie das einzige sowohl neutrale als auch universale Vokabular bereitstellt, um politische Projekte parteiisch zu rechtfertigen und zu betreiben.
Corey Robin ist Professor für Politologie am Brooklyn College und am Graduate Center of the City University of New York. Sein Buch Fear erhielt den Best First Book in Political Theory Award der American Political Science Association. Er schreibt u.a. auch für die American Political Science Review, The New
York Times und The London Review of Books. Ausgewählte Publikationen: Fear: The History of a Political Idea (2006).