Vortrag
Dienstag, 28.5.2002, 20:00h
Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

Néstor García Canclini

Director of the Program of Studies on Urban Culture, Universidad Autónoma Metropolitana, México D.F.

La reinvención de lo público en la cultura visual urbana

Gesprächsleitung: Priv.-Doz. Dr. Susanne Klengel, Halle/Berlin

Néstor García Canclini, der bekannte Soziologe, Anthropologe und Stadttheoretiker der Universidad Autónoma Metropolitana, México, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Spannungen zwischen Tradition und Modernisierung in Lateinamerika. Das Hauptaugenmerk seines Vortrags gilt der Krise des öffentlichen Raumes in den postfamiliären, postnationalen, ja posturbanen Riesenstädten Lateinamerikas, die in der Gesellschaft den Eindruck von Zusammenhaltlosigkeit und Unregierbarkeit hinterlassen. Die Folge ist ein Kontrollverlust des Staatlichen zugunsten des Medialen. Urbane Videokulturen, elektronische Netzwerke sowie die Bildsprache der Medien erschaffen den Anschein von Kohärenz, banalisieren aber eigentlich den öffentlichen Raum. Für Canclini dagegen ist die Stadt eine Art Palimpsest. Sie zwingt – wie ein mehrfach überschriebenes Pergament – dazu, die einzelnen Schriften, aus denen sie sich komponiert, zu enthüllen. Er geht dabei der Frage nach, wie das Öffentliche, also der “imaginäre Raum”, in dem Regeln des konstruktiven Zusammenlebens erprobt werden, in den modernen Megalopolen neu gedacht werden kann.

Sprache der Veranstaltung: Spanisch und Deutsch mit Simultanübersetzung
Der Eintritt ist frei