Vortrag
Donnerstag, 7.7.2016, 19h

Eva Horn

Professorin für Neuere deutsche Literatur, Universität Wien

Feeling the Heat. Imaginationen des Klimas im Anthropozän

Gesprächsleitung: Dr. Rüdiger Zill, Potsdam

In der gegenwärtigen Diskussion um die ökologische Krise, die der Begriff „Anthropozän“ auf den Punkt bringt, wird immer wieder eine altbekannte Wahrnehmung aufgerufen: Hitze. Der Klimawandel wird umstandslos als globale Erwärmung erklärt – auch wenn seine konkreten Folgen noch in keiner Weise absehbar sind. Um die schleichende Veränderung unserer Lebenswelt sinnlich erfahrbar zu machen, müssen wir sie an bekannte Gefühle und Erfahrungen binden. Hitze ist dabei eine seit Jahrhunderten kulturell außerordentlich stark besetzte Wahrnehmung. Klima-Imaginationen in Climate Fiction, Filmen und Kunst-Installa­tionen experimentieren daher mit Hitze als einer Kraft, die Land­schaften, Gesellschaften und Psychen transformiert. Der Vortrag wird den Implikationen einer “Ästhetik der Hitze” nachgehen und fragen, in welcher Weise sie Veränderungen erfahrbar machen kann, die wir gegenwärtig noch nicht einmal absehen können.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin.

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