Justus H. Ulbricht: Heimat Dresden?! Orientierungsversuche zwischen Lokalpatriotismus, Populismus und Fremdenangst


Vortrag
Freitag, 4.12.2020, 11:05h

Justus H. Ulbricht

Dresden

Heimat Dresden?! Orientierungsversuche zwischen Lokalpatriotismus, Populismus und Fremdenangst

  Anmeldung für den Vortrag auf der Tagungsseite “Heimat. Wo alles bleibt, wie es nie war”.
 
 

Das Image der Stadt Dresden changiert zwischen Kulturmetropole und Pegida-Hochburg. Zudem meinen nicht wenige Dresdner*innen, in der großartigsten Stadt Deutschlands zu wohnen. Die Identifizierung der alteingesessenen Bewohner*innen mit ihrem Elbflorenz geht allerdings bisweilen einher mit einer ausgeprägten Distanz, Ablehnung und Unfreundlichkeit gegenüber allem »Fremden«. »Erst kamen die Wessis, jetzt kommen die«, konnte man 2015/16 auf dem Höhepunkt der sogenannten »Flüchtlingskrise« oft hören. Wie also sind Heimatgefühle, Lokalpatriotismus und Distanz zu »den Fremden« miteinander verschränkt? Muss unsere Heimat, der Diagnose Fatma Aydemirs und Hengameh Yaghoobifarahs folgend, ein Albtraum für andere sein? Monomanisch wiederholte Appelle an Weltoffenheit und Kosmopolitismus allein dürften jedenfalls zu wenig sein.

Justus H. Ulbricht ist Geschäftsführer des Dresdner Geschichtsvereins, Redakteur der Dresdner Hefte und Vorstandsmitglied des Vereins Denk Mal Fort. Er studierte Geschichte, Germanistik und Allgemeine Pädagogik in Tübingen. Er war freier Mitarbeiter beim Süddeutschen Rundfunk (Jugendsendung POINT) und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Seine berufliche Laufbahn schließt zudem Stationen an der Klassik Stiftung Weimar, dem Deutschen Hygienemuseum (Abteilungsleiter Kulturelle Bildung) und der Universität Magdeburg (Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte) ein. In seiner Arbeit als freier Wissenschaftler und Publizist liegen seine Forschungsschwerpunkte in den Bereichen von Kultur und Politik im deutschen Bildungsbürgertum (1800 bis 1950), Klassik-Rezeption, Völkischer Bewegung, Jugendbewegung, Denkmalsgeschichte und Erinnerungskultur.