Vortrag
Dienstag, 10.5.2005, 19h

Richard Wolin

Distinguished Professor of History, City University of New York

Heideggers Kinder

Gesprächsleitung: Dr. Lars Rensmann, Berlin

Martin Heidegger ist der vielleicht wichtigste Philosoph des 20. Jahrhunderts. Er war bekannt­lich auch ein begeisternder Lehrer. Die besten Nachwuchsphilosophen saßen während der 20er Jahre in seinen Seminaren, viele davon Juden wie Hannah Arendt, Karl Löwith, Hans Jonas oder Herbert Marcuse. Für sie stellte sich später die drängende Frage, wie sie sowohl ihre intellektuelle als auch persönliche Prägung durch das Denken Heideggers mit dessen politischen Ansichten vereinbaren könnten, zumal Heidegger sich auch nach 1945 nicht ausdrücklich von seinem Engagement für den Nationalsozialismus distanzierte.

Der Ideengeschichtler Richard Wolin lehrt nach 16 Jahren Unterrichtstätigkeit an der Rice University seit dem Jahr 2000 als Distinguished Professor of History an der Graduate School und dem University Center der City University of New York. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen: Heidegger‘s Children: Hannah Arendt, Karl Löwith, Hans Jonas, and Herbert Marcuse (2001) sowie The Seduction of Unreason: The Intellectual Romance with Fascism from Nietzsche to Postmodernism (2004). Auf deutsch liegt vor: Seinspolitik. Das politische Denken Martin Heideggers (1991).