Martha Nussbaum
Die Zauberflöte. Mozart and the Freemasons
Präsenzveranstaltung im Einstein Forum
Auch im Live-Stream via Zoom (hier registrieren)
Die Oper kann viele wunderbare Dinge, dazu gehört auch die Beschäftigung mit politischen Ideen. Mozarts Werk ist dafür ein Beispiel. Als überzeugter Aufklärer war der Komponist aktives Mitglied der Wiener Freimaurer, schrieb mehrere Werke für seine Loge und erfüllte seine Opern mit dem aufklärerischen Geist von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – Ideale, die ihn mit dem Gedankengut von Rousseau, Kant und Herder in Verbindung brachten. Mozart verfocht die Staatsform der Republik. Für ihn ließen sich dabei aufklärerische Werte nicht allein durch institutionelle Reformen verwirklichen, sondern bedurften auch eines neuen Menschentyps, der nicht aus Angst oder Wut handelt, sondern aus Mitgefühl. Jenseits der Libretti drücken sich in Mozarts Musik eine Ablehnung jeglicher von Ehre und Rache bestimmter Moralvorstellungen und ein tiefes Bekenntnis zu den freimaurerischen Ideen von Verbundenheit, Gleichheit und Barmherzigkeit aus.
Martha C. Nussbaum hat die Ernst Freund-Professur für Rechtswissenschaft und Ethik an der University of Chicago inne. Sie studierte an der New York University und wurde an der Harvard University promoviert. Dort hat sie ebenso gelehrt wie an der Brown University und der Oxford University. Ihre zahlreichen und vielfältigen Forschungsgebiete umfassen römische und griechische Philosophie, Politische Philosophie, Feminismus, Musik- und Rechtswissenschaften, Disability Studies und Tierrechte. Sie war Vorsitzende des American Philosophical Association’s Committee on International Cooperation, des Committee on the Status of Women und des Committee for Public Philosophy. Von 1999 bis 2000 war sie Präsidentin der Central Division. Sie hat über 25 Bücher und mehr als 500 wissenschaftliche Aufsätze verfasst; weltweit haben ihr 69 Colleges und Universitäten Ehrentitel verliehen. Ihre Arbeiten wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Berggruen Prize in Philosophy and Culture, dem Kyoto Prize in Arts and Philosophy, dem Holberg Prize und dem Balzan Prize