„Bitte schauen Sie auf das blaue Licht – Sie wurden leider nicht erkannt.“ Mit dieser Computerstimme beginnt der 80-minütige Film Andere Welt von Christa Pfafferott. Dieser hat die Macht zwischen Pflegerinnen und Patientinnen in einer Klinik für forensische Psychiatrie zum Thema. Die daraus hervorgehende Publikation Der panoptische Blick (2015) untersucht reziproke Machtverhältnisse in institutionell bedingten Machtgefügen. Hierbei ist das „Panopticon“ der Klinik Ausganspunkt der Analyse. Der Vortrag schlüsselt anhand von Filmbeispielen und Ausführungen u.a. anhand von Foucaults Betrachtungen zum Panopticon auf, wie Machtverhältnisse durch den panoptischen Raum und daraus hervorgehende Blick-Hegemonien konstituiert werden. Dabei ist ebenso die Filmkamera selbst und das Potenzial ihrer Bild-Konservierung Gegenstand der Analyse. Das Filmteam ist im Film Andere Welt jedoch auch im Blick der Überwachungskameras der Klinik. Wer beobachtet hier wen und wie bildet dies Macht? Die Arbeit zeigt auf, wie die Mechanismen von Kontrolle und Überwachung, die in diesem Mikrokosmos verdichtet in Erscheinung treten, beispielhaft für Entwicklungen im ‚freien Außen’ stehen, in dem Überwachung und Kontrolle immer mehr an Bedeutung gewinnen.