Lutz Hachmeister
Der Holocaust und die deutschen Leitmedien nach 1945
Bundesdeutsche Leitmedien haben sich selbst gern als Hüter*innen von Demokratie und Grundgesetz dargestellt – beaufsichtigt zunächst durch alliierte Presseoffizier*innen. Tabuisiert wurde dagegen ein antisemitischer Subtext in vielen Artikeln der Nachkriegszeit, der sich etwa gegen jüdische „displaced persons“ richtete. Lutz Hachmeister gibt dafür Beispiele aus Spiegel, FAZ und Süddeutscher Zeitung und beleuchtet die besondere Rolle des Springer-Verlags. Zudem wird die Rolle von NS-Seilschaften in der westdeutschen Presse nach 1945 thematisiert.
Lutz Hachmeister ist Kommunikationsforscher, Publizist und Filmemacher. Seine Habilitation Der Gegnerforscher (1998) thematisierte den Sicherheitsdienst der SS. Er war u.a. Direktor des Grimme-Instituts und Gründungsdirektor des Institut für Medien- und Kommunikationspolitik in Berlin und Köln. Seine jüngste Buchveröffentlichung ist Hôtel Provençal: Eine Geschichte der Côte d’Azur (2021).