Vortrag
Dienstag, 7.12.2004, 19:00h

David Rieff

Independent Writer; Senior Fellow, World Policy Institute, New School University, New York

Cosmopolitan Citizenship, Humanitarian Intervention: Are they Compatible?

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Dennis Dijkzeul, Bochum

Der Begriff der Menschenrechte wird in einer sich als kosmopolitisch und multikulturell definierenden Gesellschaft – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene – zunehmend mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Wie reagiert man angemessen auf die Fatwa gegen Salman Rushdie oder den Mord an Theo van Gogh, ohne den islamischen Gemeinschaften insgesamt Toleranz und Respekt zu verweigern? Auf die weltpolitische Bühne übertragen: Ist es vertretbar, Völkermorde – wie etwa jüngst in Darfur – durch militärische Intervention zu verhindern, wenn dadurch das Recht auf staatliche Souveränität verletzt wird. Wer soll militärisch eingreifen dürfen, da sich die UN als unzureichender Verteidiger des Friedens und der Menschenrechte erwiesen hat? Ist das Konzept universeller Menschenrechte vereinbar mit ihrer – notfalls gewaltsamen – Verteidigung und Durchsetzung?

David Rieff ist freischaffender Autor, Journalist und politischer Beobachter. Während der letzten zehn Jahre hat er viele Krisenregionen bereist; er schreibt für Harper`s, The New Republic, The New Yorker und die Washington Post. Von seinen zahlreichen Büchern liegen auf Deutsch vor: Schlachthaus. Bosnien und das Versagen des Westens (1995) und (als Hrsg. in Zusammenarbeit mit Roy Gutman): Kriegsverbrechen. Was jeder wissen sollte (1999).

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Irmgard Coninx Stiftung