Ausstellung
Donnerstag, 8.5.2008, 19h

Andreas Magdanz

Aachen

BND-Standort Pullach

Gesprächsleitung: Dr. Christoph Schaden, Köln

Der Umzug des deutschen Auslandsnachrichtendienstes BND von Pullach bei München nach Berlin erlaubte es dem Künstler Andreas Magdanz zum ersten Mal eine exklusive fotografische Erfassung des bislang streng abgeschirmten Areals. Das Einstein Forum zeigt 15 Großformatfotografien aus dem künstlerischen Projekt BND-Standort Pullach.
Wie kein anderes Medium, ist die Großformatfotografie geeignet, die geschichtsträchtige Thematik auf visueller Ebene inhaltlich wie medial zu verdichten. Im Falle der BND-Zentrale Pullach wird der Diskurs durch die Funktion der beobachteten Institution forciert: Sie ist selbst dezidiert auf Informationsbeschaffung ausgerichtet. Die künstlerische Aufgabe besteht also in der Thematisierung dessen, was auf visueller Ebene an Information gerade nicht transportiert wird, mitzureflektieren. Die Schlüsselfrage lautet also: Was ist nicht sichtbar? Kernpunkt der methodischen Umsetzung ist daher der Einbezug der Autorenschaft, der auf der Subjekt- und Objektebene zugleich den Rezipienten mit einschließt. Die künstlerische Umsetzung tritt bewusst in Dialog mit ihrem Sujet, dem Label BND in seinen vielschichtigen, ambivalenten Konnotationen. Es gilt, den schmalen Grat zwischen Bild und Image, zwischen Information und Desinformation, zwischen Mystifikation und Wahrheit auf der Bildebene auszuloten.