Christopher Trivedi
Blooming Ice. Microbiology’s Role in Melting Glaciers and Climate Change
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Gletscher und Eisschilde gehören zu den wichtigsten Süßwasserreservoiren der Erde. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einem beispiellosen Abschmelzen von Eismassen, und diese Schmelzwässer sind oft die Haupttrinkwasserquelle für viele Teile der Weltbevölkerung, die durch den Klimawandel bedroht sind. Weltweit steigende Temperaturen in Verbindung mit einer Zunahme von lichtabsorbierenden Partikeln (z. B. Ruß und pigmentierte Algen) auf den Gletschern führen zu einer Verdunkelung der Eisoberfläche und verstärkten das Abschmelzen. Mikroalgen gelten seit Kurzem als wichtige Faktoren für die Verdunkelung der Eisoberfläche, jedoch wissen wir bisher kaum etwas über ihren Lebenszyklus.
Globale Klimamodelle berücksichtigen die Auswirkungen der biologischen Verdunkelung von Gletschern und Eisschilden nur selten und unterschätzen sie wahrscheinlich erheblich. Wir nutzen eine Reihe von Instrumenten, von der Spektroskopie bis hin zur Molekularbiologie, um ein besseres Verständnis der Algenblüten zu erlangen. Ihre biologischen Auswirkungen sollen schließlich angemessen in zukünftige Klimamodelle einbezogen werden.
Christopher Trivedi ist Postdoktorand am Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam. Sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Einsatz von Molekularbiologie und Bioinformatik zum Verständnis von Mikroalgen, die in Gletscherumgebungen leben. Promoviert wurde er an der Colorado School of Mines in Golden, CO, USA. Dazu untersuchte er einen schwefelhaltigen Gletscher in der kanadischen Arktis, der als Analogon für das mikrobielle Leben auf dem Jupitermond Europa dienen könnte.