Petra Gehring
Aufgezeichnete Gespräche. Inhaltsorientierte Auswertung und behutsame Digitalität
Der Beitrag nimmt von der Arbeit an einem größeren zeithistorischen Interviewkorpus seinen Ausgangspunkt. Er verbindet pragmatische Fragen herkömmlicher Auswertungsverfahren mit ebenso pragmatisch gestellten Fragen nach einem sinnvollen Einsatz digitaler Werkzeuge. Dabei wird bewusst nicht der gesamte Werkzeugkasten der Digital Humanities ausgekippt (um mittels dieser nach dem maximal neuen Analyseergebnis zu suchen). Der Blick gilt vielmehr einer im Kleinen verbesserten Pragmatik der inhaltsorientierten Auswertung, hier: anspruchsvoller Gespräche. Von daher dann auch der Vorschlag, gleichsam erst einmal die herkömmlichen Auswertungsstrategien einer Forschung an Gesprächen möglichst genau zu studieren, um hierbei digitale Verbesserungsmöglichkeiten zu durchdenken. Die geisteswissenschaftliche Forschung benötigt Wege „behutsamer“ Digitalität.
Petra Gehring studierte Philosophie, Politikwissenschaften und Rechtswissenschaft in Gießen, Marburg und Bochum (Promotion 1992, Habilitation 2000). Seit 2002 ist sie Professorin für Philosophie an der Technischen Universtität Darmstadt.
Ausgewählte neuere Publikationen: Foucault – Die Philosophie im Archiv (2004); Was ist Biomacht? Vom zweifelhaften Mehrwert des Lebens (2006); Traum und Wirklichkeit. Zur Geschichte einer Unterscheidung (2008); Theorien des Todes. Zur Einführung (2010); Raumprobleme: Philosophische Perspektiven (Mit-Hrsg. 2011); Parrhesia. Foucault und der Mut zur Wahrheit: philosophisch – philologisch – politisch (Mit-Hrsg. 2012); Städte unterscheiden lernen. Zur Analyse interurbaner Kontraste (Mit-Hrsg. 2014).