Ralf Fücks, Wolfgang Ischinger, Michael Naumann, Gesine Schwan
Alles beim Alten? Amerikanische Wahlen, deutsche Perspektiven
Wie die US-amerikanischen Wähler am 4. November entscheiden werden, weiß niemand vorherzusagen. Hätten dagegen die Europäer über die Präsidentschaft zu entscheiden, wäre das Ergebnis wohl eindeutig. In den Medien wird sogar behauptet, Europa befände sich in Obamania. Wie sieht es aber tatsächlich aus? Einige Europäer sind davon überzeugt, Amerika erfinde sich mit diesen Wahlen neu; viele andere sehen darin aber eher eine fabelhafte Inszenierung als einen wirklichen Politikwechsel und glauben, unter einem Präsidenten Obama würde dann doch alles beim Alten bleiben. Einige wünschen sich sogar ein gewisses Maß an Kontinuität in Washington, und bevorzugen gerade deshalb den republikanischen Kandidaten McCain. Verstehen wir Europäer diesen Wahlkampf? Könnten diese Wahlen auch unser Weltbild verändern? Oder stimmt der abschätzende Ton jener Berichterstatter, die eine Desillusionierung für unausweichlich halten?