Connie Betz, Christiane Grün
Vom Weiterleben der Objekte
Ulrike Ottinger ist fasziniert von Objekten, bewahrt sie, greift sie wieder auf, transformiert sie, gibt ihnen in neuen Kontexten Gestalt. Ihre Arbeiten zeigen diese Bewunderung für Gegenstände, deren Geschichte(n), deren feine Details und Texturen. Über Jahrzehnte hat die Künstlerin ein »lebendiges Archiv« geschaffen, in dessen beeindruckender Diversität der Materialien sich die Vielfalt ihrer Künste widerspiegelt. Ende des Jahres 2022 übergibt sie ihre Sammlung der Deutschen Kinemathek und der Akademie der Künste. Am Beispiel ausgewählter Objekte geben wir einen Einblick in das Ulrike Ottinger-Archiv: Was erzählen die Dinge? Dürfen sie sich in bewahrenden Institutionen verwandeln? Welches Eigenleben entwickeln sie?
Connie Betz ist Filmwissenschaftlerin und Bereichsleiterin der Sammlungen der Deutschen Kinemathek; zuvor war sie langjährige Programmkoordinatorin und Co-Kuratorin der filmhistorischen Programme der Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Kinemathek, gleichzeitig war sie Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen. Sie ist Autorin und (Co-)Herausgeberin zahlreicher Publikationen, darunter: Deutschland 1966 (2016) und Glorious Technicolor (2015).
Christiane Grün studierte Medienwissenschaften und Soziologie und ist seit 2022 für das Personenarchiv der Deutschen Kinemathek verantwortlich. Zuvor reali-sierte sie für die Kinemathek verschiedene Online-Archive wie z. B. das »Ken Adam Archiv« (ken-adam-archiv.de) und »Wir waren so frei… Momentaufnahmen 1989/90« (wir-waren-so-frei.de); darüber hinaus war sie kuratorisch für Filmfestivals tätig, u.a. die Internationalen Filmfestspiele Berlin und als Programme Advisor für deutschsprachigen Film beim International Film Festival Rotterdam.