14h Dieter Thomä
Wo wären wir ohne ’68? Ein kontrafaktisches Jubiläum
Bei allen Debatten zum 40. Jahrestag von ´68 fehlt ein Gedankenexperiment: Wo wären wir, wenn ein Jahrzehnt der Geschichte gefehlt hätte. Wir laden Sie herzlich ein, sich vorzustellen, wie die Welt aussehen würde, ohne die Jahre 1966 – 1976. Vor allem interessieren uns die Übereinkünfte von Politik und Kultur. Wie wären die Vorstellungen von Erziehung und Familie? Wie sähe die Kulturindustrie aus? Hätten wir Begriffe des Eurozentrismus oder Multikulturalismus entwickelt? Stünde der Feminismus besser oder schlechter da – oder gäbe es ihn gar nicht? Wie hätte sich das Staatsvertrauen entwickelt, wie die Basisdemokratie? Durch dieses Gedankenexperiment möchten wir die Polemik vermeiden, die allzu oft das Thema überschattet, und mit einer Mischung aus Spiel und Vernunft zur Diskussion beitragen.
Sieben verschiedene Denker – Schriftsteller sowie Geistes- und Sozialwissenschaftler aus unterschiedlichen Perspektiven und Generationen – werden an diesem Gedanken-spiel teilnehmen. Bei diesem kontrafaktischen Diskurs geht es weniger um strenge wissenschaftliche Ausarbeitung als um Reflexion und Imagination.
Teilnehmer: Bernd Cailloux, Berlin; Iring Fetscher, Frankfurt/Main; Paul Hockenos, Berlin; Anton Kaes, Berkeley; Sandra Pott, Stuttgart; Katharina Rutschky, Berlin; Dieter Thomä, St. Gallen
15.5.2008
14:45h Sandra Pott
Jenseits der Nachdenklichkeitskultur: Eine Bundesrepublik ohne mentale Katharsis
15:30h Iring Fetscher
Die Achtundsechziger und der internationale Einfluss
16:30h Bernd Cailloux
Wie ich einmal der Kulturindustrie auf die Sprünge half
17:15h Paul Hockenos
New Social Movements: The Long March to Civil Society
18h Katharina Rutschky
Luftsprünge: Von der Demokratie als Herrschaftsform zur demokratischen Gesellschaft
19h Anton Kaes