Workshop
Freitag, 25.4.2008, 16h – 21h

Mind the Map. Orientierungsmuster in der Großstadt

Berlin gibt es nicht, auch nicht Wien und Paris, nicht Tokio oder New York. Oder besser: Es gibt sie alle jeweils nur als »Stadt an sich«, die all unseren individuellen Stadterfahrungen je immer schon zugrunde liegen muss. Schon 1889 schrieb Charles Booth, der Pionier der Stadtforschung: »Auf dem Lande liegt das Gewebe des menschlichen Lebens offen zutage; persönliche Beziehungen binden das Ganze zusammen. Das Gleichgewicht, auf dem die bestehende Ordnung beruht, ist, ob zufriedenstellend oder nicht, eindeutig und offensichtlich. Ganz anders sieht es in den Großstädten aus, wo wir, was diese Fragen angeht, in Dunkelheit leben, mit zweifelnden Herzen und aus Unkenntnis sich ergebenden unnötigen Ängsten.« Seit Städte zu groß geworden sind, als dass man sie unmittelbar erfahren kann, hat man Strategien entwickelt, das Dunkel zu beleuchten, sich in ihnen zu orientieren. Das gilt für jede Art der Wahrnehmung und der Orientierung, ob topographisch oder sozial. Diese Strategien haben sich im Alltag ebenso verfestigt wie in wissenschaftlichen Untersuchungen, in der Literatur wie in Reportagen, in der Bildenden Kunst wie im Film.