Josef H. Reichholf
Zu schön fürs Leben. Die Bedeutung der Schönheit für Menschen und Natur
Auffällige, zur Schau gestellte Schönheit gibt es nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren und Pflanzen. Charles Darwin erklärte sie mit der (zumeist vom weiblichen Geschlecht ausgehenden) sexuellen Selektion. Den Gegensatz zur von ihm entdeckten, allgegenwärtigen und „allmächtigen“ natürlichen Selektion vermochte er damit nicht zu entschärfen. Ein Jahrhundert später rechtfertigte der israelische Biologe Amotz Zahavi die Nachteile der Schönheit mit dem „Handicap Prinzip“. In dem Vortrag wird eine andere Erklärung entwickelt: Schönheit ist kein Handicap, sondern ein Vorteil und beim Menschen eng verbunden mit Individualität.
Josef H. Reichholf leitete bis 2010 die Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung in München und lehrte an beiden Münchner Universitäten. Wichtige Publikationen jüngerer Zeit: Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends (2008); Naturschutz: Krise und Zukunft (2010); Warum die Menschen sesshaft wurden: Das größte Rätsel unserer Geschichte (2010); Naturgeschichte(n): Über fitte Blesshühner, Biber mit Migrationshintergrund und warum wir uns die Umwelt im Gleichgewicht wünschen (2011); Der Ursprung der Schönheit: Darwins größtes Dilemma (2011); Das Rätsel der grünen Rose …und andere Überraschungen aus dem Leben der Pflanzen und Tiere (2011).
Ferdinand Damaschun ist Leiter der Abteilung Ausstellungen und Öffentliche Bildung des Museums für Naturkunde, Berlin.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Museum für Naturkunde, Berlin