Ina Rösing
Indianische Spiritualität und politischer Umbruch. Die Kallawaya-Kultur Boliviens als immaterielles Weltkulturerbe
Die Kosmologie der indianischen Kallawaya-Kultur Boliviens wurde 2003 von der Unesco zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Ziel einer solchen Auszeichnung ist der Schutz und die Förderung besonders kostbarer kultureller Traditionen. Diese internationale Anerkennung hat eine Lawine ambivalenter Entwicklungen in der Kallawaya-Region ausgelöst. Sie werden anhand authentischer indianischer Stimmen nachgezeichnet und im Spannungsfeld andiner Religion und Lebensverhältnisse sowie der „Logik“ globaler politischer Prozesse analysiert.
Ina Rösing ist Direktorin des Instituts Kulturanthropologie am Universitätsklinikum Ulm; langjährige Feldforschung bei den Quechua-sprachigen Medizinmännern der Kallawaya-Kultur der Anden Boliviens und den Schamanen der Changpa-Nomaden in Changthang und Ladakh (tibetischer Kulturkreis). Sie hat mehrere Forschungspreise erhalten und ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Neuere Publikationen: Intelligenz und Dummheit: Wissenschaftliche Konzepte. Alltagskonzepte. Fremdkulturelle Konzepte (2004); Weisheit: Meterware. Massschneiderung. Missbrauch (2006); Vom Konzept des Verwundeten Heilers zur Sekundären Traumatisierung (2007); Neuauflage ihrer Kallawaya-Bücher (Mundo Ankari) Band 1 bis 6 (2007).