Eva Horn
Feeling the Heat. Imaginationen des Klimas im Anthropozän
In der gegenwärtigen Diskussion um die ökologische Krise, die der Begriff „Anthropozän“ auf den Punkt bringt, wird immer wieder eine altbekannte Wahrnehmung aufgerufen: Hitze. Der Klimawandel wird umstandslos als globale Erwärmung erklärt – auch wenn seine konkreten Folgen noch in keiner Weise absehbar sind. Um die schleichende Veränderung unserer Lebenswelt sinnlich erfahrbar zu machen, müssen wir sie an bekannte Gefühle und Erfahrungen binden. Hitze ist dabei eine seit Jahrhunderten kulturell außerordentlich stark besetzte Wahrnehmung. Klima-Imaginationen in Climate Fiction, Filmen und Kunst-Installationen experimentieren daher mit Hitze als einer Kraft, die Landschaften, Gesellschaften und Psychen transformiert. Der Vortrag wird den Implikationen einer “Ästhetik der Hitze” nachgehen und fragen, in welcher Weise sie Veränderungen erfahrbar machen kann, die wir gegenwärtig noch nicht einmal absehen können.