Lecture
Wednesday, Oct 23, 2013, 7 PM

Egbert Jahn

Professor emeritus für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim, z. Zt. Lehrbeauftragter an der Goethe-Universität Frankfurt

Die wundersame Vermehrung der Nationalstaaten im Zeitalter der Globalisierung

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Andreas Eckert, Berlin

„Der Nationalstaat ist tot!“ Aber weiterhin wollen immer mehr Menschen einen eigenen Nationalstaat. Nationalismen verschiedenster Ausprägung sind in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Vielvölkerstaaten wie Russland oder China erstarkt, sondern auch im etablierten Staatengefüge Westeuropas und nicht zuletzt in subnationalen Gebieten von Schottland bis zum Südsudan.
Wie ist der fortgesetzte Widerspruch zwischen Globalisierung und der fortgesetzten Vermehrung einer Staatsform zu erklären, deren Untergang immer wieder beschworen wird?

Egbert Jahn ist Politikwissenschaftler, Zeithistoriker und Friedensforscher. Seit 2004 hält er – zunächst in Mannheim, inzwischen in Frankfurt – öffentliche Vorlesungen zu „Politischen Streitfragen in zeitgeschichtlicher Perspektive“, die in Buchform und im Internet veröffentlicht werden. In den Jahren 2008-9 brachte er ein dreibändiges Kompendium mit dem Titel Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa heraus, das auch auf Englisch und Russisch erschien.

Andreas Eckert ist Professor für die Geschichte Afrikas an der Humboldt-Universität zu Berlin.