Wolfgang Einhäuser-Treyer
Die Illusion visueller Wahrnehmung
Introspektiv nehmen wir unsere visuelle Welt als hochaufgelöst, gleichmäßig bunt und stabil wahr. Lediglich beim Betrachten optischer Täuschungen oder im Fall von Krankheiten bemerken wir gelegentlich, dass unser Gehirn die Welt aus den Informationen, die auf der Netzhaut ankommen, nur schätzen kann und sich darin in der Regel überaus effizient zeigt. Im Vortrag wird anhand einiger klassischer und neuerer Beispiele aufgezeigt, wie zum Teil überraschende visuelle Effekte uns Einblicke in die Arbeitsweise des menschlichen Sehsystems geben. Dabei wird auch auf einige physiologische Grundlagen dieser Prozesse eingegangen.
Wolfgang Einhäuser-Treyer studierte Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der ETH in Zürich. 2004 Promotion zum Dr.sc.nat. an der ETH Zürich, danach Gastaufenthalt am California Institute of Technology in Pasadena/USA. 2012–2013 Forschungsaufenthalt am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld als Mitorganisator der Forschergruppe Competition and Priority Control in mind and brain: New perspectives from task-driven vision. 2008–2015 Juniorprofessor für Neurophysik, Philipps-Universität Marburg; seit 2015 Professor für Physik kognitiver Prozesse an der Technischen Universität Chemnitz.
(Vortrag evtl. in englischer Sprache:
The Illusion of Visual Perception)
Ein Vortrag im Rahmen der Tagung Ansichtssachen. Über das Sehen