Mischa Gabowitsch, Cordula Gdaniec, Ekaterina Makhotina
Der 9. Mai. Formen des Gedenkens an das Kriegsende 1945
Gespräch mit den Kuratoren zur Eröffnung der Sonderausstellung im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst
Der 9. Mai gilt heute als wichtigster Feiertag in der Russischen Föderation sowie in vielen anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Kaum eine Familie blieb dort von der beispiellosen Gewalt der deutschen Kriegsführung unberührt. Daher gehören der Krieg und das Andenken an die im Krieg verstorbenen Verwandten zur Familienerinnerung. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten am „Tag des Sieges“ stehen offizielle Veranstaltungen und Militärparaden wie diejenige auf dem Roten Platz in Moskau. Bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch, dass der 9. Mai weit mehr ist als eine staatliche Inszenierung. Mit den vielen verschiedenen Facetten dieses Tages hat sich eine international zusammengesetzte Gruppe von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen im Jahr 2013 beschäftigt. Für diese Ausstellung wurden Bilder aus neun Ländern und achtzehn Städten ausgewählt, u.a. Vilnius (Litauen), Moskau, St. Petersburg, Grosny (Russländische Föderation), Minsk (Belarus), Charkiw (Ukraine), Wien und Berlin. Die Bilder und Interviews, die so entstanden sind, dokumentieren den Facettenreichtum dieses Tages und spiegeln den 9. Mai unter den Gesichtspunkten Räume, Menschen, Rituale und Dinge wider.
Die Ausstellung wird vom 8. Mai bis zum 30. August zu sehen sein.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, München