Benjamin Zachariah
Introduction: Moving the Posts
Postkolonialismus, Dekolonialismus und die damit verbundenen moralischen und ethischen Annahmen sind in unserem akademischen Leben allgegenwärtig und finden zunehmend Eingang in die Sprache der Politik, des künstlerischen Schaffens und der zivilgesellschaftlichen Interaktion. BRICS, jetzt BRICS+, ist eine Gruppe von Ländern, die sich bemüht, die Welt, ihre Wirtschaft und ihre Machtdynamik neu und besser zu gestalten. Meine einleitenden Bemerkungen sollen einen Rahmen für unseren Workshop bieten, in dem wir uns mit den aktuellen und nicht mehr ganz so aktuellen Entwicklungen befassen, die den Kontext für diese Trends bilden. Dabei versuchen die einen die anderen zu mobilisieren und dabei bei laufendem Spiel die Demarkationslinien zu verschieben. Wird dies dem Anspruch auf soziale Gerechtigkeit und/oder einer antiwestlichen Haltung gerecht, wird etwas dezentralisiert oder dekolonisiert?
Benjamin Zachariah arbeitet am Einstein Forum, Potsdam. Er studierte am Presidency College in Kalkutta und am Trinity College in Cambridge, lehrte an der Universität Sheffield, hatte Professuren in Kalkutta und Halle inne, und war als Senior Research Fellow u.a. an der Universität Trier, der Universität Heidelberg und der Jawaharlal Nehru University in Neu Delhi tätig. Zu seinen Forschungsinteressen gehören die Politik des historischen Wissens, historische Theorie und Geschichtsschreibung, globaler Faschismus, transnationale revolutionäre Netzwerke, Nationalismen und die Erinnerungspolitik.