Ingo Schulze
Ein ostdeutscher Blick auf den Historikerstreit
Ingo Schulze, Berlin, im Gespräch mit Susan Neiman, Potsdam
Wie blickt ein Ostdeutscher auf den ersten Historikerstreit? Wie wurde die Singularitätsthese aufgenommen? Wie wurde in der DDR der Tod von 27 Millionen Sowjetbürgern in Beziehung mit dem Massenmord an den Juden gesetzt? War das eher ein Problem oder weitete das eher den Blick? Wie steht es mit dem, was man heute den »verordneten« Antifaschismus nennt? Wie wurde der Antifaschismus der DDR erlebt?
Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren und lebt in Berlin. Nach dem Studium der klassischen Philologie in Jena arbeitete er zunächst als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. Bereits sein erstes Buch 33 Augenblicke des Glücks (1995) wurde sowohl von der Kritik als auch dem Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Simple Storys (1998) wurde ein spektakulärer Erfolg und ist Schullektüre. Für seinen Roman Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst (2017), der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand, wurde Ingo Schulze mit dem Rheingau Literatur Preis ausgezeichnet. Zudem veröffentlichte er Essays und Reden, darunter Was wollen wir? (2009) und Unsere schönen neuen Kleider (2012) sowie das Künstlerbuch Einübung ins Paradies (2016). Im Frühjahr 2020 erschien der Roman Die rechtschaffenen Mörder, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Am 1. Oktober 2020 wurde Ingo Schulze mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement als politischer Autor und Künstler ausgezeichnet. Ingo Schulzes Werk wurde auch mit internationalen Preisen ausgezeichnet und ist in 30 Sprachen übersetzt.