Linda Hacka
Provenienzforschung – und dann? Zur Herkunft der Kunstwerke in musealen Sammlungen
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Mit der Washingtoner Erklärung verpflichtete sich u.a. auch Deutschland 1998 moralisch dazu, in seinen Museen, Archiven und Bibliotheken nach Kulturgütern zu suchen, die Verfolgten des NS-Regimes zwischen 1933 und 1945 unrechtmäßig entzogen wurden, und in Bezug auf die Rückgabe oder angemessene Entschädigung eine »gerechte und faire Lösung« mit den ehemaligen Eigentümer*innen oder deren Erben zu finden. In zahlreichen sammlungsführenden Kultureinrichtungen sind seitdem Provenienzforscher*innen damit beschäftigt, die Herkunft der Objekte möglichst lückenlos zu rekonstruieren, um damit die Entscheidungsgrundlagen für einen verantwortlichen Umgang mit den Kulturgütern im Sinne der Washingtoner Erklärung zu liefern. Doch was geschieht, wenn sich die Erwerbungsgeschichte – besonders für die Zeit des Nationalsozialismus – nicht mehr eindeutig anhand von Quellen nachweisen lässt? Der Vortrag geht der Frage nach, welche Wege Museen und Erben von Geschädigten in solchen Fällen gegangen sind und zu welchen Ergebnissen sie dabei in den vergangenen Jahren gelangten.
Linda Hacka ist seit 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin verantwortlich für die Sammlung des Museums Barberini und die Erforschung ihrer Provenienzen. Sie studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Englische Philologie in Münster und Berlin. Von 2008 bis 2010 war sie studentische Mitarbeiterin der Forschungsstelle »Entartete Kunst« an der Freien Universität Berlin. Von 2015 bis 2017 wirkte sie am Projekt »Provenienzrecherche Gurlitt« des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste mit. Seit 2012 ist sie zudem freiberuflich in der wissenschaftlichen Erschließung und Provenienzforschung für private Sammlungen tätig.
Dr. Franziska Bomski ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Einstein Forums. Von 2012 bis 2018 war sie Forschungsreferentin der Klassik Stiftung Weimar und leitete dort den Arbeitsbereich Provenienzforschung zu verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Museum Barberini im Rahmen der Potsdamer Gespräche 2020