Vortrag
Mittwoch, 20.2.2002, 19:00h

Uri Avnery

Publizist und Leiter der Friedensbewegung Gush Shalom, Träger des Alternativen Nobelpreises 2001

Perspektiven des Nahost-Friedensprozesses

Gesprächsleitung: Georg Baltissen, Berlin

Seit dem Herbst 2001 haben die Konflikte zwischen Palästinensern und Israeli deutlich an Schärfe zugelegt, während die Aktivitäten des amerikanischen Sondervermittlers zu keinen greifbaren Ergebnissen geführt haben. Eine Verhandlungslösung scheint weiter entfernt denn je, gegenseitige Schuldzuweisungen und massive Vergeltungsaktionen beider Seiten erschweren zusätzlich den Weg zurück zu Gesprächen über eine friedliche Einigung. Gerade in dieser verfahrenen Situation erscheint es unabdingbar, auch Vertretern das Wort zu geben, die sich durchaus kritisch mit der Politik ihrer eigenen Regierung auseinandersetzen.

Für eine solche kritische Haltung gegenüber der israelischen Regierung steht Uri Avnery, Publizist und Führer der Bewegung Gush Shalom, in besonderem Maße ein. Der Publizist und langjährige Knesset-Abgeordnete Averny, 1923 in Beckum geboren und 1933 nach Palästina ausgewandert, gehört seit Jahrzehnten zu den profiliertesten Gestalten der israelischen Innenpolitik. Er ist durch seine kämpferisch-kritische Begleitung der offiziellen israelischen Regierungspolitik weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt geworden. Für sein Engagement für den Frieden im Nahen Osten sind ihm zahlreiche Auszeichnungen zuerkannt worden, unter anderen der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück (1995), der Aachener Friedenspreis (1997), der Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte (1997) sowie der Alternative Nobelpreis (2001).