Vortrag
26.2.2004

Quentin Skinner

Regius Professor of Modern History, University of Cambridge; z.Zt. Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin

Three Concepts of Liberty

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Beate Rössler, Amsterdam/Berlin

Der Vortragstitel spielt auf Isaiah Berlins berühmten Aufsatz “Two Concepts of Liberty” an, in dem er zwischen “negativer” und “positiver” Freiheit unterscheidet. Diese Unterscheidung ist häufig und zu Recht kritisiert worden: “Positive” Freiheit bedeute am Ende ja nichts anderes als die Abwesenheit von Zwang und Einmischung; daher könne es nur einen Freiheitsbegriff geben. Freilich gibt es noch eine dritte Begriffstradition, die sich nicht mit den negativen Bestimmungen der Abwesenheit von Zwang und Einmischung fassen lässt. Sie geht bis in die europäische Antike zurück, wird aber in der heutigen Diskussion zumeist übersehen. Das Hauptziel des Vortrags besteht darin, den Aufstieg und Fall dieser Tradition darzustellen, sowie zu untersuchen, ob sie nicht auch für die heutige Diskussion der bürgerlichen und politischen Freiheiten von Belang sein kann.

Quentin Skinner beschäftigt sich vor allem mit der politischen Philosophie der Renaissance und des 17. Jahrhunderts. Er wurde durch seine zahlreichen Arbeiten zu Thomas Hobbes international bekannt. Zu seinen jüngeren Publikationen zählen u.a.: Liberty before Liberalism (1998); Visions of Politics, 3 Bde. (2002); auf Deutsch liegt vor: Machiavelli zur Einführung (2001).