Pavel Pepperstein
Political Hallucinations –
Aquarelle und Zeichnungen
Das Gefährliche an der Politik ist, dass sie mit Wünschen, Träumen und Einbildungen arbeitet, die sie zum Teil erst selbst konstruiert und dann als Realität ausgibt. Solcher Art Halluzinationen will Pavel Pepperstein mit seinen Bildern nachgehen. Er analysiert sie, indem er ihren politischen Symbolgehalt und die innere Funktionsweise ihrer Mitteilungen rekonstruiert. Es gehört zu seiner künstlerischen Strategie, dabei auch auf Figuren und Motive aus der russischen Märchen- und Mythenwelt zurückzugreifen. Durch ihren Suggestivcharakter ermöglichen seine Bilder einen Blick hinter die politisch-ästhetischen Oberflächen des 20. Jahrhunderts und der unmittelbaren Gegenwart.
Ausstellung vom 14. April bis 18. Juli 2005
Einstein Forum
Am Neuen Markt 7, 14467 Potsdam
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr
Pavel Pepperstein ist ein wichtiger Vertreter junger russischer Konzeptkunst. 1966 in Moskau geboren, studierte er an der Prager Kunstakademie und war 1987 Mitbegründer der Künstlergruppe Inspektion medizinische Hermeneutik. Die Gruppe nahm in ihren Arbeiten eine kritische Haltung zur Sowjetunion in ihrem Endstadium ein und bewahrte sie auch gegenüber der neuen Zeit. Distanziert kommen deren „neue“ Versprechungen und Symbole in experimentellen Formen künstlerischer Arbeit zur Darstellung. Traditionelle und subkulturelle künstlerische Techniken werden in einer Weise verbunden, die gerade in der Neukontextualisierung des Gezeigten dessen Bedeutungen unverstellt sehen lässt. Peppersteins Arbeiten umfassen Installationen, Grafiken, Malereien und Objekte, aber auch kunsttheoretische und literarische Texte. Aus Anlass der Tagung Open Wounds – Reflections on Nazism, Communism, and the 20th Century zeigt das Einstein Forum mit freundlicher Unterstützung der Galerie Kamm (Berlin) Aquarelle und Zeichnungen aus den Reihen Political Hallucinations und Eyes.