Corey Robin
The Reactionary Mind
Der Rechtspopulismus, für den US-Präsident Trump steht, wird meist vom klassischen Konservatismus unterschieden. Zu Unrecht, wie Corey Robins Buch Der reaktionäre Geist zeigt. Denn alles, was den Rechtspopulismus ausmacht, gehört zum grundlegenden Ideenbestand der Konservativen seit der Französischen Revolution. Europäische Intellektuelle haben das Fundament für die amerikanische Rechte gelegt, in deren Gedankenwelt der Anti-Intellektuelle Trump verankert ist. Anhand prägender Gestalten wie Edmund Burke – von Alexander Gauland gern zitiert -, Friedrich Nietzsche und Ayn Rand deckt Corey Robin die Kontinuitäten im konservativen Denken auf und stellt viele überraschende Verbindungen her.
In seinem Vortrag führt Corey Robin insbesondere aus, wie ein genauer Blick auf die Geschichte des Konservatismus einen erstaunlichen Befund erklären kann. Einerseits scheint die Rechte in den USA mit dem Amtsantritt Donald Trumps einen Höhepunkt ihres Erfolgs erreicht zu haben: Sie stellt den Präsidenten und verfügt (noch) über die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses. Andererseits deutet vieles darauf hin, dass sie in einer Sackgasse steckt und sich der Konservatismus insgesamt in Agonie befindet.
Corey Robin, Associate Professor of Political Science am Brooklyn College der City University of New York, studierte in Princeton und promovierte an der Yale University. Er ist Autor der Bücher Fear: The History of a Political Idea (2006) und The Reactionary Mind: Conservatism from Edmund Burke to Donald Trump (2., veränderte Auflage 2018). Die deutsche Übersetzung ist 2018 unter dem Titel Der reaktionäre Geist im Ch. Links Verlag erschienen.